Das Portal der sozialen Sicherheit verwendet Cookies, um die Website benutzerfreundlicher zu gestalten.

Weitere Informationen× Ich habe verstanden

Zum Hauptinhalt springen

Arbeitsunfall

Ein Unfall, der Ihnen am Arbeitsplatz oder auf dem Arbeitsweg zustößt, ist ein Arbeitsunfall. Melden Sie einen Arbeitsunfall immer Ihrem Arbeitgeber – auch dann, wenn Sie zunächst keine Beeinträchtigungen spüren. Leiden Sie doch unter den Folgen eines Arbeitsunfalls, wird die Versicherung tätig.

Suchen Sie nach Informationen zu Dienstunfällen von föderalen Beamten? Mehr dazu erfahren Sie auf der Seite zu Arbeitsunfällen von BOSA (auf Französisch).

Selbstständige sind nicht gegen Arbeitsunfälle versichert, können aber die gesetzlich vorgeschriebene Gesundheits- und Invaliditätsversicherung für Selbstständige in Anspruch nehmen. In bestimmten Fällen haben Sie zudem Anspruch auf Arbeitsunfähigkeits- oder Invaliditätsbeihilfe.

Sobald Sie eine Berufstätigkeit ausüben, bei der Sie ein festes Gehalt beziehen und an die Weisungen Ihres Arbeitgebers gebunden sind, ist Letzterer verpflichtet, Sie gegen Arbeitsunfälle zu versichern. Absolvieren Sie ein unbezahltes Praktikum, so muss Ihre Ausbildungseinrichtung eine Versicherung für Sie abschließen.

Als Arbeitsunfälle gelten sowohl Unfälle, die sich auf dem Arbeitsweg ereignen als auch Unfälle am Arbeitsplatz selbst.

Unfall am Arbeitsplatz

Jedes plötzliches Ereignisdas eine Verletzung verursacht, und sich auf dem Arbeitsplatz ereignet hat, während und infolge der Ausübung des Arbeitsvertrags, ist ein Unfall auf dem Arbeitsplatz.

Unfall auf dem Arbeitsweg 

Jedes plötzliches Ereignisdas eine Verletzung verursacht, und sich auf dem normalen Weg zur oder von der Arbeit ereignet hat, das heißt auf dem Weg, den der Arbeitnehmer zurücklegen muss ab seinem Wohnsitz bis zum Arbeitsplatz, ist ein Unfall auf dem Weg zur oder von der Arbeit.


Institut

Was ist ein leichter Arbeitsunfall?

Es handelt sich um einen leichten Arbeitsunfall, wenn:

  • die erste Hilfe im Unternehmen reichte;
  • eine Intervention eines Arztesnicht nötig war;
  • der Unfall weder einen Verdienstausfall,  noch eine Arbeitsunfähigkeit verursacht hat.

Diese Voraussetzungen sind kumulativ zu erfüllen.

Was soll ich machen, wenn ich einen leichten Arbeitsunfall erlitten habe?

Sie brauchen keine Arbeitsunfallerklärung auszufüllen, aber Ihr Arbeitgeber soll sein Verzeichnis erster Hilfe sorgfältig ergänzen.

Wenn Ihr Gesundheitszustand infolge dieses Arbeitsunfalls verschlimmert, müssen Sie bei Ihrem Arbeitgeber so schnell wie möglich eine Arbeitsunfallerklärung einreichen.


Arbeitsunfallerklärung: allgemeine Regel

Wenn Sie einen Unfall erlitten haben, ist Ihr Arbeitgeber dazu verpflichtet dem Versicherungsunternehmen innerhalb von 8 Tagen eine Arbeitsunfallerklärung einzureichen. Das Versicherungsunternehmen bestimmt ob es sich ja oder nein um einen Arbeitsunfall (auf dem Weg zur oder von der Arbeit) handelt. Wenn sich Ihr Arbeitgeber verweigert eine Arbeitsunfallerklärung einzureichen, oder versäumt hat Sie zu versichern, können Sie mit der Föderalagentur für Berufsrisiken (Fedris) Kontakt aufnehmen.


Das Versicherungsunternehmen erkennt Ihren Arbeitsunfall an

In dem Fall, wo das Versicherungsunternehmen Ihren Arbeitsunfall anerkannt hat, und Ihnen eine Entschädigung (für Ihre zeitweilige Arbeitsunfähigkeit und Ihre Kosten für medizinische Pflege) bezahlt, wird es zu einem bestimmten Zeitpunkt untersuchen, ob Sie von Ihrem Arbeitsunfall Folgeschäden zurückbehalten haben. Wenn sich Ihr Gesundheitszustand stabilisiert hat, wird es ein Konsolidierungsdatum festlegen.

Heilung ohne bleibende Arbeitsunfähigkeit

In dem Fall, wo das Versicherungsunternehmen meint, dass Sie keine Folgeschäden, die für eine Entschädigung in Betracht kommen, zurückbehalten haben, erklärt es Sie geheilt ohne bleibende Arbeitsunfähigkeit.

In dem Fall, wo Ihre zeitweilige Unfähigkeit 7 bis 29 Tage gedauert hat, informiert es Sie schriftlich. In dem Fall, wo Ihre zeitweilige Unfähigkeit mindestens 30 Tage gedauert hat, soll die Heilung mit einem ärztlichen Attest festgestellt werden.

Wenn Sie es mit der Entscheidung des Versicherungsunternehmens uneinig sind, können Sie die Entscheidung innerhalb von 3 Jahren beim Arbeitsgericht anfechten.

Bleibende Arbeitsunfähigkeit

Wenn das Versicherungsunternehmen meint, dass Sie eine bleibende Arbeitsunfähigkeit zurückbehalten haben, regelt es Ihre Akte, indem es Ihnen einen Vorschlag macht, das so genannte Entschädigungsabkommen. Dieses Abkommen enthält:

  • eine Beschreibung Ihrer bleibenden Verletzungen;
  • Ihren Grad bleibender Arbeitsunfähigkeit (in %);
  • Ihre Grundentlohnung (die Entlohnung, die Sie im Jahr, das Ihrem Unfall vorausgegangen ist, verdient haben);
  • das Konsolidierungsdatum (das Datum an dem sich Ihr Gesundheitszustand stabilisiert hat);
  • die Prothesen und orthopädischen Apparate, die Sie eventuell brauchen.

Wenn Sie und Ihr Arzt den Vorschlag des Versicherungsunternehmens akzeptieren, gibt das Versicherungsunternehmen Ihre Akte an die Föderalagentur für Berufsrisiken (Fedris) weiter. Fedris leitet danach das Verfahren zur Bestätigung des Abkommens ein. Das heißt, dass sie kontrolliert, ob das Arbeitsunfallgesetz befolgt wurde, und ob die Elemente im Abkommen korrekt sind.

In dem Fall, wo Sie und Ihr Arzt den Vorschlag des Versicherungsunternehmens nicht akzeptieren, oder wenn Fedris das Abkommen nicht bestätigt, kann innerhalb von 3 Jahren ein gerichtliches Verfahren vor dem Arbeitsgericht eingeleitet werden.

Das Versicherungsunternehmen zieht Ihren Arbeitsunfall in Zweifel

Wenn das Versicherungsunternehmen Ihren Arbeitsunfall in Zweifel zieht, kann es eine Untersuchung machen, und Ihnen einer medizinischen Untersuchung unterwerfen. In diesem Fall bezahlt Ihr Arbeitgeber Ihre vollständige Entlohnung während der ersten 30 Tage weiter. Wenn das Versicherungsunternehmen nach 30 Tagen immer noch keine Entscheidung getroffen hat, bekommen Sie eine Entschädigung von der Krankenkasse.

Das Versicherungsunternehmen erkennt Ihren Arbeitsunfall nicht an.

Wenn sich das Versicherungsunternehmen verweigert Ihren Unfall anzuerkennen, kann Fedris die Ursachen und Umstände des Unfalls untersuchen. Sie, das Versicherungsunternehmen und Ihre Krankenkasse empfangen die Ergebnisse dieser Untersuchung.

In dem Fall, wo Fedris meint, dass die Verweigerung ungerechtfertigt ist, aber wo das Versicherungsunternehmen auf seine Entscheidung beharrt, kann Fedris Ihre Akte dem Arbeitsgericht vorlegen. Auch Sie können Ihre Akte dem Arbeitsgericht vorlegen, wenn Sie nicht mit der Entscheidung des Versicherungsunternehmens und/oder von Fedris einstimmen.

In Erwartung einer definitiven Entscheidung, können Sie sich für Ihre Entschädigung an Ihre Krankenkasse wenden.

 


Ich habe keine bleibende Arbeitsunfähigkeit zurückbehalten

Wenn Sie von Ihrem Arbeitsunfall keine bleibende Folgeschäden zurückbehalten haben, erklärt das Versicherungsunternehmen Sie ab einem bestimmten Datum für geheilt. Wenn Sie innerhalb von 3 Jahren meinen, dass Ihre ursprüngliche Verletzungen verschlimmert sind, sollen Sie das Versicherungsunternehmen davon benachrichtigen.

Wenn Ihr Gesundheitszustand verschlimmert infolge eines leichten Unfalls, sollen Sie den Unfall so schnell wie möglich Ihrem Arbeitgeber melden.

Ich habe eine bleibende Arbeitsunfähigkeit zurückbehalten

Wenn Sie von Ihrem Arbeitsunfall bleibende Folgeschäden zurückbehalten haben, macht das Versicherungsunternehmen Ihnen einen Regelungsvorschlag (ein Entschädigungsabkommen), der von der Föderalagentur für Berufsrisiken (Fedris), oder, falls Sie es mit dem Versicherungsunternehmen uneinig sind, vom Arbeitsgericht, oder vom Landesarbeitsgericht gültig erklärt werden muss.

Wenn Ihre bleibende Arbeitsunfähigkeit innerhalb von 3 Jahren nach der Regelung Ihres Unfalls (Revisionsfrist) verschlimmert, sollen Sie Ihrem Versicherungsunternehmen ein ärztliches Attest übersenden, zur Nachweisung der Verschlimmerung Ihrer Verletzungen. Wenn das Versicherungsunternehmen der Verschlimmerung überzeugt ist, wird es Ihren Grad bleibender Unfähigkeit anpassen, und den Betrag Ihrer Entschädigung neu berechnen. Sie wird aufgrund Ihrer Grundentlohnung berechnet. Das ist die Entlohnung, die Sie im Jahr, das Ihrem Unfall vorausgegangen ist, empfangen haben für die Funktion, die Sie zum Zeitpunkt Ihres Unfalls ausübten.
Wenn sich das Versicherungsunternehmen verweigert, Ihre Arbeitsunfähigkeit neu festzulegen, können Sie vor dem Ende der Revisionsfrist beim Arbeitsgericht Einspruch erheben.

Wenn Ihre bleibende Unfähigkeit nach der Revisionsfrist verschlimmert, können Sie auf einen Verschlimmerungszuschlag Anspruch machen, unter der Voraussetzung, dass Ihr Grad bleibender Arbeitsunfähigkeit nach der Verschlimmerung mindestens 10% beträgt. Dieser Zuschlag wird beim Betrag Ihrer Entschädigung für bleibende Arbeitsunfähigkeit hinzugezählt.

Ein Verschlimmerungszuschlag, der nach der Revisionsfrist anerkannt wird, ist im Allgemeinen niedriger als eine Entschädigung, die während der Revisionsfrist neu berechnet wurde, weil er nicht von Ihrer Grundentlohnung sondern von einem Pauschalbetrag abhängt.